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Die Leidenschaft für’s Segeln

 

haben wir beide. Der Unterschied ist nur, dass ER es bereits im Alter von 16 Jahren auf dem Surfbrett begonnen (in Berlin hieß das noch bis April 2012, im Besitz eines Binnen-Segelscheins sein zu müssen) und SIE erst einmal viele Jahre davon geträumt, das eigene Kind mit 5 Jahren zum Opti-Segeln geschickt und es erst spät selbst in die Tat umgesetzt hat. Die Binnen- und Seescheine haben wir nun beide, wir lieben es beide, aber wirklich erfahren „segeln" kann bislang nur einer. Das zu ändern, daran arbeiten wir nun jeden Sommer gemeinsam...

 

Nachdem wir uns im Winter 2011 dann noch gemeinsam durch englische Vokabeln und Funksprüche gequält und mit veralteter Technik in Form von DSC-Controllern und missmutigen Rostocker Prüfern auseinandergesetzt haben, dürfen wir nun auch funken und müssen das Gerät nicht immer ausbauen lassen. Und im Notfall können wir ja auch immer noch Leuchtraketen abschießen – auch das dürfen wir beide...

 

Grundsätzlich führen uns unsere Törns immer gleich am ersten Tag über die Ostsee aus Deutschland raus nach Dänemark. Je nach Wetterlage versuchen wir dann, möglichst weit Richtung Norden zu kommen, um die überfüllten Häfen mit ihrer „Ballermann-Atmosphäre" und den Brötchen-Seglern (das sind die, die gegen Mittag einen kurzen Schlag zum nächstgelegenen Hafen unternehmen und morgens anhand der Aufschrift auf der Brötchentüte vom Bäcker ermitteln, wo sie gelandet sind) schnell hinter uns zu lassen. Auch, wenn das oft etwas ungemütliche und anstrengende Törns waren, lieben wir die Ruhe und Abgeschiedenheit der eher kargeren und weniger touristischen Häfen. In Dänemark zeichnen sich gerade diese durch eine sehr beschauliche und erholsame Atmosphäre und oft erstaunlich gute Sanitäranlagen aus. Ganz besonders erwähnenswert sind aber auch viele der Hafenmeister in diesen kleinen Häfen, die sich oftmals ausgesprochen bemüht um die Gastlieger zeigen und mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Dieser Service hat für uns schon oft dazu beigetragen, dass wir uns hier immer besonders wohlfühlen. Außerdem erfreuen wir uns unterwegs immer wieder an Schweinswalen und Seehunden und erleben vor allem im Juli immer noch wunderbar lange Abende mit traumhaften Sonnenuntergängen – das entschädigt für vieles.

 

Unsere ein- und zweiwöchigen Törns haben uns leider nie bis nach Schweden und in die Schären kommen lassen, das hatten wir dann für 2014 geplant und deswegen bereits seit August 2013 eine Decksalonyacht für 3 Wochen gechartert. Damit hofften wir, nicht nur mehr Zeit zu haben, sondern mit dem zusätzlichen Innensteuerstand auch die Möglichkeit, bei widrigen Bedingungen gut voranzukommen.

 

Aber dann kam plötzlich alles ganz anders und wir mussten die Charter absagen, denn nun haben wir ein eigenes Schiff und damit sind wir gleich im ersten Jahr für 5 Wochen auf große Fahrt gegangen...