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Lakewood´s Murphy of Baltic Lane

 

 

geboren am 9. März 2007 und zuerst verwöhnt, aber auch erzogen von unserer tollen Züchterin Lore, ist Murphy als Erster im Haushalt von Thomas eingezogen und inzwischen im besten Mannesalter – zumindest denkt er das wohl.


Für die meisten Gassi- und Tierarztgänge ist Frauchen zuständig, für Zecken, Fellpflege sowie kleine und größere Malheure und Verunreinigungen auch. Aber wenn Herrchen kommt, sitzt der Hund schon mit seinem Ball an der Tür, bevor das Auto auf dem Grundstück steht und wenn Herrchen für „seinen" Murphy kocht, geht der Hund auf zwei Pfoten!

 

Wenn Frauchen mal später nach Hause kommt, kann es schon mal sein, dass man sich nicht mehr unbedingt die Mühe macht, vor Herrchens Füßen aufzustehen und den weiten Weg bis zur Tür anzutreten...

 

Es geht eben nichts über eine wahre Freundschaft unter Männern!

 

Die Begleithundeprüfung und den Wesenstest hat Murphy unter der Führung von Frauchen bestanden und sogar zu einer Ausstellung im Schloss Diedersdorf war er mal. Aber das war nichts für uns. Von den bestandenen Prüfungen ist heute aber leider auch nicht mehr so viel zu merken. Murphy kennt noch alle Befehle und weiß natürlich, was wir von ihm wollen, ab und an probiert er jedoch aus, wie ernst die wohl gerade gemeint waren. Kann man „Platz!" nicht auch ein paar Meter weiter machen und ist es auch dann noch „Bleib!" wenn man ein Stückchen vorrobbt, um besser sehen zu können? Das können wir aber wohl kaum dem Hund anlasten, denn wir sind es, die schlicht nicht mehr dazu kommen, mit ihm regelmäßig zu trainieren. Aber wir nehmen es uns in regelmäßigen Abständen vor und sind dann jedes Mal überrascht, wie schnell alles wieder da ist. Mal sehen, vielleicht wird es ja demnächst mal wieder etwas mehr...

 

 

Murphys Urlaubsdomizil

 

 

Wenn sein Rudel verreist und meint, dass das unter der Würde des Rudelführers sei, zieht auch Murphy sich zur Erholung zurück. Neu entdeckt und im Mai 2012 bereits für einige Tage erprobt hat er hierfür eine Hundepension in Groß Machnow. Hier gibt es erst gar keine Zwinger, dafür aber ein großes eingezäuntes Freigelände mit zwei wunderbar dreckigen Badeteichen – ein Paradies für Golden Retriever! Da es auch noch mitten im Wald gelegen ist und die Betreiber zusätzlich einen täglichen Hunde-Gassi-Service anbieten, hat man darüber hinaus sogar noch die Möglichkeit, auch mal rauszukommen.

 

 

 

 

Damit Frauchen nicht zu enttäuscht ist, wenn es dem Hund hier fast besser gefällt als zu Hause, hat Murphy sich beim Abholen dann aber doch auch bemüht, Freude zu zeigen. Man kann aber nicht verhehlen, dass er ebenso schnell auf und davon ist, wenn wir auf dem Gelände ankommen. Irgendein anderer Hund zum Toben ist immer da und dann gibt es da ja auch noch Menschen, die nicht so einer blöden Beschäftigung wie „arbeiten gehen" nachgehen, sondern ständig darum bemüht sind, sich um die Hunde zu kümmern.

 

 

 

 

Murphy bedauert wohl, dass wir dadurch den geteilten Betreuungsservice von Angela und Petra nicht mehr in Anspruch nehmen. Das war nämlich auch klasse. Die beiden sind immer extra seinetwegen mehrmals am Tag zu ihm nach Hause gekommen, sind mit ihm Gassi gegangen, haben ihm seine verdient geglaubten Mahlzeiten (und mehr) zukommen lassen und haben sich dann ausgiebigst um seine Gunst bemüht. Irgendwie hatte die beiden wohl immer ein schlechtes Gewissen, den „armen Hund" wieder allein zu lassen und so musste er immer nur ein wenig traurig gucken (Retrieverblick eben) und schon sind sie noch ein halbes Stündchen länger geblieben. Das konnte aber auch ganz schön anstrengend sein, denn Petra war ja immer der Meinung, mit ihm „arbeiten" und aus ihm einen gehorsamen Vorzeigehund machen zu wollen und auch Angela ist immer so lange geblieben, dass Murphy sich schon manchmal gefragt hat, wie er eigentlich noch auf seine täglichen Schlafstunden kommen soll.

 

 

Impressionen eines Hundelebens

 

Einziger (genannter) Kritikpunkt der Betreuerin in der Hundepension an Murphy war beim Abholen, dass er die Aufmerksamkeit eines Menschen nur schwer mit anderen Hunden teilen könne. Ach was?!

 

Andererseits: Wie auch?! Er hat es nie gemusst.

 

Unsere Züchterin Lore (Retriever sollte man nie woanders erwerben!) hat es auch mit vier eigenen Hunden und zehn Welpen neben einem Mann und zwei Enkelkindern immer geschafft, jedem das Gefühl zu geben, dass es gerade er oder sie sei, um den sich die ganze Welt drehe.

 

Den Kauf eines Hundes durch die Mutter eines damals 17-Jährigen, der dabei war, den Weg in das eigene Leben anzutreten, hat unser Freund Lutz schon damals mit den Worten „Ja, ja, das letzte Kind hat immer Fell..." kommentiert und damit sicher Recht behalten. Wir sind zwar wenig zu Hause, aber wenn, dann muss er uns ja mit niemandem teilen.

 

Jeder Besucher, der kommt, widmet sich sofort unserem „Flokati" – egal, wie suspekt ihm Hunde eigentlich vor der Tür gerade noch waren oder wie verhasst ihm oder ihr helle Hundehaare auf schwarzer Kleidung eigentlich sind. Selbst unsere Mütter, die beide ihr Leben lang Angst – oder zumindest großen Respekt – vor Hunden hatten, lassen bei Murphy vollständig andere Maßstäbe walten.

 

So kommt es also, dass – auch wenn wir eigentlich viel zu wenig Zeit für ihn haben und wir ihm viel mehr Bewegung zukommen lassen müssten – in unserem Haushalt ein völlig ausgeglichener, zufriedener und glücklicher, aber auch außerordentlich selbstgefälliger Goldie lebt. Aber wie beschreibt der „Hundeprofi" Martin Rütter die Rasse so schon im Langenscheidt-Buch „Hund – Deutsch · Deutsch – Hund"? „Alles ist super!" Das scheint definitiv auch das Lebensmotto unseres Murphys zu sein – gepaart mit der Auffassung, dass auch wir seine Ansichten und Leidenschaften teilen würden. Insbesondere nach einem ausgiebigen Bad im Brackwasser oder in Bezug auf nassgesabberte Bälle trifft das leider nicht immer zu.

 

 

Die nachfolgende Bildergalerie dürfte aber sicher gewisse Eindrücke eines zufriedenen Hundelebens vermitteln und bedarf auch nicht allzu umfassender Kommentare. Mit Klick auf die Bilder lassen sich diese übrigens auch vergrößern.

 

 

Wie soll man die denn unterscheiden? Unsere Züchterin arbeitete mit unterschiedlich vielen Punkten an verschiedenen Stellen. Unserer war der in der Mitte mit zwei Punkten auf dem Popo.
Gestatten: „Doppelpünktchen" – später Murphy – bei unserer Erstbegegnung mit zwei Wochen.
Mit viel Fantasie könnte man erkennen, was es werden soll: Ein Hund!
Das Leben auf vier Pfoten ist anstrengend und alles irgendwie noch viel zu groß.
Wassergewöhnung auf der Klassenfahrt im Alter von zehn Wochen.
Zum ersten Mal an der Nordsee. Weiß eigentlich jemand, was Wattschweine sind?
Wassergewöhnung in der Hundeschule: Timo arbeitet mit allen Tricks.
Das hat man nun vom Baden – alle lachen.
Apportiert wird alles, was nicht niet- und nagelfest ist – nur bis heute nicht ausgegeben.
Mit einem halben Jahr Badespaß mit Bruder Leon.
Weihnachten ist klasse!
Mit zunehmendem Alter apportiert man stilvoller, aber mit Vorliebe Bälle...
...und man wird ruhiger.
Rituale müssen sein: Es ist wieder Weihnachten!
Keine Ahnung, was mein Rudel gegen das Wetter hat – ich finde es suuuuuper!!!
Zimmer mit Aussicht.
Morgen kommt Frauchens 6-jährige Nichte Asena und Murphy bewacht schon mal das Wasser im Pool – natürlich nicht ohne Ball.
Asena spritzt und Murphy tobt. Wer mehr Spaß dabei hatte, bleibt unklar.
Asena ist weg und das Wasser raus, aber der Pool darf nicht weg. Da passe ich auf. Und dann hat Angela noch ein neues „Schnattchen" da gelassen...
Uiii, ist der dünn! Murphy mit Sommerfrisur... Für den bevorstehenden Badeurlaub ist das aber sicher nicht unpraktisch.

Da Murphy immer überaus agil und lebhaft, dabei aber unendlich anhänglich und liebenswert war, fiel nur selten auf, dass auch er die typischen Merkmale einer deutlich überzüchteten Hunderasse in sich trug. Schon sehr früh zeigten sich immer wiederkehrende Probleme mit einem überaus sensiblen Magen, dessen Besonderheiten wir aber bald kannten und uns auch darauf einstellen konnten. Etwas länger haben wir gebraucht, dahinterzukommen, dass er auch eine Schilddrüsenunterfunktion hatte, die immer wieder zu Hautproblemen führte, wir mit Tabletten aber auch recht gut in den Griff bekamen. Vermutlich störte das uns sogar mehr als ihn selbst, der alles mit einer annähernd stoischen Gelassenheit hinnahm und seine Tierärzte grundsätzlich liebte!

Selbst von einer schweren Anaplasmose infolge eines Zeckenbisses im Alter von sechs Jahren hat er sich zwar sehr langsam, aber doch unerwartet (und dank Petras hingebungsvoller Pflege) gut erholt und später auch den zurückgebliebenen Herzfehler und all die kleineren und größeren Malaisen nur sehr selten erkennbar werden lassen. Nur, wer ihn genau kannte, konnte sehen, wenn er sich ungewohnt ruhig verhielt, dass es ihm augenscheinlich nicht immer so gut ging, wie er alle Welt glauben lassen wollte.

Als dann eine Kehlkopflähmung hinzukam – die sowohl für ältere Hunde seiner Rasse als auch für seine Schilddrüsenerkrankung typisch sein soll – mussten wir uns schweren Herzens entscheiden, ihn von seinem Leiden zu erlösen. Eine mögliche OP hätte vor dem Hintergrund seiner Grunderkrankungen keine Aussicht auf Besserung gebracht. Wir blicken aber zurück auf elf tolle Jahre mit Murphy als treuem Weggefährten und Familienmitglied, in denen er uns und viele andere Menschen mit seinem fröhlichen Wesen erfreut hat.